SpacemantiX beim Workshop "Conceptual 3D Modeling
User Day 2005"
(18.4.2005) Die Planung eines Innenraums ist komplex, aufwendig und
zeitintensiv. Mit herkömmlichen Planungsinstrumenten muss dazu jedes
Möbelstück und jeder
Dekorationsgegenstand in mühevoller Kleinarbeit in die
Szenerie eingesetzt werden, um ein realistisches Bild von den zukünftigen
Räumlichkeiten zu erhalten. Diesen Aufwand zu verringern und damit
Planungszeit einzusparen, war eines der Ziele des EU-geförderten Projekts
SpacemantiX, bei dem Forscher des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung
in Darmstadt maßgeblich mitwirkten.
"Intelligente" 3D-Objekte
Das Projekt startete im Mai 2002 und hatte zum Ziel, die natürlichen
Eigenschaften von Objekten in künstlichen dreidimensionalen Szenerien
einzusetzen. Ein
Stuhl soll "wissen", dass er an einen
Tisch gehört, eine
Blumenvase, dass sie auf dem Tisch stehen muss und ein
Sofa, dass es auf den
Boden gehört und mit einem
Couchtisch oder anderen
Sitzmöbeln, nicht aber
mit einem
Schreibtisch kombiniert werden kann. Dazu werden die
3D-Modelle
von Objekten mit semantischen Informationen wie Produkteigenschaften,
Angaben zur Branche und Verwendungsart oder speziellen räumlichen Attributen
angereichert. Durch diese mitgeführten Informationen der einzelnen Objekte
kann der Planungsprozess wesentlich vereinfacht und teilweise oder sogar
ganz automatisiert werden.
Der Erfolg dieses Ansatzes konnte bereits in ersten Tests mit ungeübten
Benutzern nachgewiesen werden. So wurde die Bearbeitungszeit mit dieser Form
der Assistenz auf ein Fünftel der ursprünglichen Dauer reduziert.
Anwendungsgebiete sehen die Forscher jedoch nicht nur in der
Planungsassistenz sondern beispielsweise auch in der Assistenz für Montage
und Demontage. Hier könnten gedruckte Aufbau- und Wartungsanleitungen schon
bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden elektronische Manuals
mit einem Bausatz mitgeliefert, bei denen jedes Teil weiß, wo und in welcher
Reihenfolge es mit den anderen Teilstücken zusammengebaut wird. Anhand eines
vollständigen Satzes einer solchen Teilebeschreibung zusammen mit der
3D-Visualisierung können nun sowohl der Aufbau als auch alle möglichen
Teilaufgaben der Wartung dargestellt werden.
Präsentation der Forschungsergebnisse
Zum Abschluss des Projekts werden die Projektpartner beim Workshop "Conceptual
3D Modeling User Day 2005" am 28. April in den Räumlichkeiten der
EasternGraphics GmbH in Illmenau die Ergebnisse und Erfahrungen ihrer
Forschungsarbeiten vorstellen. Der kostenlose Workshop richtet sich an
Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft und wird neben den Ergebnissen
aus der abgeschlossenen Projektarbeit auch einen Ausblick auf zukünftige
Aktivitäten und Gelegenheit zur Diskussion mit den Experten bieten.
Für detaillierte Informationen zum Programm siehe
ftp.easterngraphics.com/ egr_download/
C3DMUD2005/
C3DMUD2005-invitation.pdf
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