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Bayerische
Ingenieure-
kammer-Bau |
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Ingenieurtreff: Bauingenieurwesen verspricht hervorragende
Arbeitsmarktbedingungen
(19.5.2001) Bauen macht Spaß! Wer heute ein Studium des
Bauingenieurwesens aufnimmt,
wird voraussichtlich auf hervorragende Arbeitsmarktbedingungen treffen, wenn er sein
Studium abgeschlossen hat. Mit dieser Botschaft wendet sich die Bayerische Ingenieurekammer-Bau an die Gymnasien im Freistaat Bayern. Schüler und Eltern lädt die
Körperschaft öffentlichen Rechts dazu ein, sich in Regionalkonferenzen der Kammer einen
Eindruck vom Studium und dem facettenreichen Beruf des Ingenieurs im Bauwesen zu
verschaffen. Die Argumente liegen auf der Hand: Im In- und Ausland Städte, Straßen,
Kanäle und Bahnlinien planen, Häuser bauen, Brücken schlagen und
Baustellen leiten -
der Job eines Ingenieurs ist so vielfältig wie das Leben selbst.
Mit der Aktion "Ingenieurtreff" wollen die Planer den Schülern die Augen
für die Faszination ihrer Arbeitsgebiete öffnen, Berufsperspektiven aufzeigen und einen
Beitrag gegen den Rückgang der Studierendenzahlen in den Ingenieurwissenschaften leisten.
Phantasie, Kreativität und Ideenreichtum sind gefordert, um technische, ökonomische und
ökologische Herausforderungen zu bewältigen. Planerische und beratende Aufgaben bieten
hervorragende Chancen für die berufliche Zukunft von jungen Frauen und Männern. Die
Bayerische Ingenieurekammer-Bau unterstützt Abiturientinnen und Abiturenten bei ihrer
Berufswahl. In Zusammenarbeit mit den Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen,
Ingenieurverbänden und Unternehmen im Freistaat Bayern strebt sie die Verbesserung der
Information über ingenieurwissenschaftliche Aufgabenstellungen an. Zum Katalog der
Vorhaben zählen Patenschaften, Betriebserkundungen, Schnupperpraktika und Projekttage.
Zum Beruf führt das Studium.
Für Ihre späteren Aufgaben wappnet die Studierenden im Grundstudium ein interessanter
Fächermix aus Physik, Chemie, Mechanik, Mathematik, Vermessungswesen, Konstruktionslehre
und Geotechnik. Die leidvolle Erfahrung von überfüllten Hörsälen, Seminaren und
Laboren bleibt Bauingenieuren in spe erspart. Damit sind die Bedingungen des
Grundstudiums, das die Grundlagen des Bauingenieurwesens vermittelt, beinahe überall
nahezu ideal. Unterrichtet werden die Studenten im Vertiefungsstudium in statischen
Berechnungen, dem konstruktiven Ingenieurbau, dem Wasserbau, der
Siedlungswasserwirtschaft, der Abfallwirtschaft sowie dem Verkehrs- und Städtebau. Im
Vertiefungsstudium besteht für sie die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktsetzung.
Eine oder mehrere Vertiefungsrichtungen wie Konstruktiver Ingenieurbau (Beton,
Stahl,
Holz),
Bauphysik, Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft, Abfallwirtschaft,
Verkehrswesen
(Straßenwesen, Eisenbahnwesen), Baumanagement, Stadtplanung oder Raumplanung stehen zur
Wahl.
Trotz guter Studienbedingungen bleiben die Studenten den Baufakultäten fern. Dies ist
nach Meinung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau alarmierend, denn dringende
Infrastruktur-, Energie-, und Umweltfragen verlangen nach neuen Köpfen und
Lösungsansätzen. Fehlende Ingenieure in der Forschung, Entwicklung und Praxis kommen dem
Verlust von Innovationsfähigkeit gleich. Das Missverhältnis von Studienanfängerzahlen
und benötigten Nachwuchskräften, die sich abzeichnende "Ingenieurlücke", wird
durch die Altersstruktur des Berufsstandes verschärft. Rund ein Drittel der Ingenieure im
Bauwesen haben das fünfzigste Lebensjahr überschritten. Aus Altergründen ziehen sich
nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für
Arbeit jährlich rund 5.000 Bauingenieure aus dem Erwerbsleben zurück. Damit ist die Zahl
der Hochschul-Absolventen in etwa so groß wie die der Pensionäre.
Bundesweit haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (1999) 8.648 Anfänger
für ein Bauingenieurstudium an den Universitäten (3459) und Fachhochschulen (5189)
entschieden. Die Erfolgsaussichten der Studierenden betragen nach einem an Universitäten
durchschnittlich 12,2 Semester dauernden Studium 40%. Immerhin 60% aller Fachhochschüler
schließen nach durchschnittlich 9,7 Semestern ihr Studium erfolgreich ab. Bei einer
Fortschreibung dieses Niveaus kann in den nächsten Jahren im Mittel mit rund 4.500 bis
5.000 Absolventen gerechnet werden. Von diesen werden 3.000 bis 3.500 ein
Fachhochschuldiplom in den Händen halten. Jedem Jahrgang stehen nach Angaben des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie 4.500 offene Stellen gegenüber.
Bedauerlicherweise spiegeln Meldungen, nach denen sich im Wintersemester 2000/2001
insgesamt 15 % mehr Studienanfänger für ein ingenieurwissenschaftliches Studium an
bayerischen Hochschulen entschieden haben, nicht die Nachwuchslage im Bauwesen wider.
Gegenüber den Vergleichswerten des Wintersemesters 1999/2000 präsentierten sich die
Studentenzahlen im Bauingenieurwesen rückläufig. Lediglich 1.403 (-18,6 %)
Bauingenieurstudenten sind an der Technischen Universität München immatrikuliert. Ein
ähnliches Bild vermitteln die bayerischen Fachhochschulen, an denen sich gegenwärtig nur
2.872 (-5,6 %) Studenten für das Bauingenieurstudium eingeschrieben haben.
Folgt man den Einschätzungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des
Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung, so ist in den nächsten
Jahren von einer Stabilisierung in der Baubranche auszugehen. Beschäftigungszuwächse
werden weniger in den klassischen Haupttätigkeitsfeldern (Konstruktiver Ingenieurbau,
Baubetrieb und Bauausführung, Raumplanung / Verkehrswesen sowie Grundbau und
Bodenmechanik), sondern vielmehr in den neu entstandenen Geschäftsfeldern (Umwelttechnik,
Baustoffgewinnung/-recycling und Projektentwicklung) erwartet.
Die nächste Regionalkonferenz mit "Ingenieurtreff" findet am 30. Mai 2001
(Beginn: 15:00 Uhr) in der Max-Reger-Halle in Weiden statt. |