1 Seite zurück Gelesen-ARCHIV 7: Mitte Mai - Ende Mai1998
BAUwesen / ARCHITEKTUR
 

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Ein eigenes Haus ist den meisten Deutschen zu teuer
Stadtplanung muß Lärmschutz weiter fördern!
Kaufwerte für Bauland im vierten Quartal 1997
LBS - Immobilienkauf jetzt so günstig wie nie
DAG: Gehaltserhöhung bei den Architekten um 2 %
Baumaschinen-Hersteller sehen sich im Aufwind
Eduard Oswald - Trendwende bei Bauinvestitionen in Sicht
"Brücken- und Ingenieurbau" im Deutschen Museum
  

 

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Repräsentative Umfrage der Zeitschrift GELDidee
Ein eigenes Haus ist den meisten Deutschen zu teuer

Von den Deutschen, die zur Miete wohnen, kann sich zwar mehr als die Hälfte (55 Prozent) vorstellen, ein Haus zu bauen. Allerdings dürfte das Eigenheim

  • für 16 Prozent der Befragten einschließlich Grundstück maximal 350.000 Mark,
  • für weitere 15 Prozent sogar nur höchstens 250.000 Mark und
  • für immerhin noch 12 Prozent allenfalls 150.000 Mark kosten.

Das ergab eine repräsentative Umfrage (Basis: 969 Befragte) der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift GELDidee, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat.

Danach würde jeder elfte Mieter (9 Prozent) sich zum Hausbau entschließen, wenn dafür bis zu 500.000 Mark an Gesamtkosten bezahlt werden müßten. Nur 3 Prozent der deutschen Mieter wären bereit, über eine halbe Million Mark für ihr Eigenheim zu berappen.

Insgesamt 45 Prozent machten keine Angaben über ihre Bauabsichten - die Zahl dürfte so hoch sein, weil darin auch jene enthalten sind, die überhaupt nicht planen, ein Eigenheim zu bauen. Nach der Höhe der zumutbaren Gesamtbelastung wurden dabei nur die Deutschen gefragt, die zur Miete wohnen - das waren 53 Prozent der Befragten. 36 Prozent wohnen bereits im eigenen Haus, 9 Prozent leben in der eigenen Wohnung.

Deutscher Asphaltverband (dav) -Ende Mai
Stadtplanung muß Lärmschutz weiter fördern!

Umweltschutz ist auch in der modernen Stadtplanung ein richtungsweisender Trend. Dabei spielt die Lärmreduzierung eine besonders wichtige Rolle, denn Anwohner fordern mehr Ruhe auf ihren Straßen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ist die Geräuschbelastung der Bevölkerung innerorts seit 1975 um etwa 3dB(A) gestiegen. Dies entspricht annähernd einer Verdopplung der Lautstärke in den letzten 23 Jahren. In der Verkehrsplanung wird deshalb der Ausbau von Umgehungsstraßen gefördert, um den Durchgangsverkehr aus den Innenstadtbereichen fernzuhalten. Um aber bei Wohn- und Anliegerstraßen ein ruhiges Wohnen zu ermöglichen, reicht es nicht aus, nur die Verkehrsdichte zu reduzieren.

Der richtige Fahrbahnbelag hat dabei entscheidenden Einfluß auf die Wohnqualität. Hohe Rollgeräusche und aufwendige Pflegearbeiten müssen schon bei der Planung in Betracht gezogen und vermieden werden.

Fugenlose und ebene Fahrbahnflächen bieten eine sichere, saubere und vor allem lärmschützende Alternative. Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen haben gezeigt, daß sich durch die Verwendung bestimmter Straßenbeläge, beispielsweise von lärmmindernden Asphaltschichten eine signifikante Lärmreduzierung gegenüber anderen Deckschichten erreichen läßt.

Materialkombinationen mit Pflastersteinen im Randbereich können dabei gestalterische Akzente setzen, so daß Ruhe, Verkehrssicherheit und Attraktivität auf einfache Weise kombiniert werden können. Anwohner wollen in einer ruhigen Straße wohnen. Sie muß aber auch pflegeleicht und wartungsarm sein ,denn Anwohner sind oft an Instandhaltungsmaßnahmen finanziell beteiligt. Deshalb müssen schon bei der Planung alle Anforderungen an eine Straßengestaltung berücksichtigt werden, damit für Straßennutzer und Anwohner die richtige Lösung gefunden wird.

  

 

Kaufwerte für Bauland im vierten Quartal 1997

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden im vierten Quartal 1997 in Deutschland rund 26 300 Baulandkäufe mit einer Fläche von insgesamt 39,6 km² gemeldet. Darunter wurden 7 400 Käufe (28 %) mit einer Fläche von zusammen 14,7 km² (37 %) in den neuen Ländern und Berlin-Ost abgewickelt. Damit ist in Ostdeutschland durchschnittlich je Kauf eine Baulandfläche von 1 974 m² verkauft worden, im früheren Bundesgebiet waren es 1 318 m².

Auch bei den Kaufwerten sind deutliche Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern und Berlin-Ost erkennbar. Im Durchschnitt kostete im vierten Quartal 1997 ein Quadratmeter Bauland in Deutschland 82 DM, im früheren Bundesgebiet 100 DM und in den neuen Ländern und Berlin-Ost 51 DM. Ähnliche Differenzen bestanden auch bei baureifem Land. Im früheren Bundesgebiet kostete der Quadratmeter durchschnittlich 147 DM; in den neuen Ländern und Berlin-Ost waren es im Durchschnitt 86 DM (Deutschland: 127 DM).

Der Anteil des baureifen Landes an der verkauften Baulandfläche betrug in den neuen Ländern 44 %, im früheren Bundesgebiet war er mit 54 % deutlich höher.

LBS - Immobilienkauf jetzt so günstig wie nie

Die Bedingungen für einen Haus- oder Wohnungskauf sind nach Angaben der Landesbausparkassen (LBS) jetzt so günstig wie noch nie; bei Eigenheimen dürften die Preise trotz weiterhin wachsender Nachfrage insgesamt stabil bleiben oder sogar leicht nachgeben. Eigentumswohnungen könnten aufgrund des hohen Angebots im laufenden Jahr noch etwas billiger werden. Ein kritischer Punkt seien allerdings die nach wie vor anziehenden Preise für Baugrundstücke.

Aus Sicht der LBS seien die Kaufbedingungen aktuell so günstig wie nie. Die stabile Marktentwicklung zwinge nicht zu hektischen Entscheidungen ohne Rücksicht auf Lage, Qualität und Preis. Andererseits könne aber auch zu langes Warten schädlich sein. Wer "auf das letzte Prozent Preissenkung" hoffe, müsse unter Umständen schon bald etwas höhere Zinsen bezahlen. Das schwache Zinsniveau mache Immobilien im Anlagevergleich besonders attraktiv, auch wenn die Inflationssicherung als Kaufgrund wegfalle.

LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm widersprach Prognosen, nach denen um das Jahr 2010 der Bedarf an Neubauten stark sinken würde. Solche Studien hätten sich immer sehr schnell als falsch erwiesen.

Das Interesse an freistehenden oder in Reihe gebauten Eigenheimen halte weiter an, sagte Hamm. Für das laufende Jahr rechneten die Immobiliengesellschaften der LBS allein in Westdeutschland mit 135.000 (119.000) Baugenehmigungen, soviel wie seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr. Die Preise für Neubauten lägen in Großstädten mit 400.000 bis 500.000 DM um fünf bis zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Bei neuen und gebrauchten Eigentumswohnungen habe die teilweise enorme Angebotsausweitung bei mäßiger Nachfrage vielerorts schon zu deutlichen Preisrückgängen geführt, sagte Hamm. Dieser Anpassungsprozeß sei noch nicht zu Ende. Besonders stark dürften die Preise in Ostdeutschland sinken, wo das Steuersparen als Kaufmotiv deutlich an Bedeutung verloren habe. Die Preise für neue Eigentumswohnungen lägen mittlerweile in den meisten Städten unter 4000 Mark je Quadratmeter Wohnfläche, rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

Gebrauchte Wohnungen seien vielfach unter 3000 Mark je Quadratmeter zu haben, in "Niedrigpreisregionen" sogar schon für 2000 Mark.

DAG: Gehaltserhöhung bei den Architekten um 2 %

Für die bundesweit rund 270.000 Beschäftigten in Architektur-, Ingenieur- und Planungsbüros steigen die Gehälter ab 1.8.98 um 2 %. Nach einem Tarifabschluß der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) mit dem Arbeitgeberverband Selbständiger Ingenieure und Architekten (ASIA) erhalten zudem alle Beschäftigten vor dem vollendeten 40. Lebensjahr einen zusätzlichen Urlaubstag. Die Ausbildungsvergütungen werden überdurchschnittlich um DM 20,-- im 1. und 2. Ausbildungsjahr und um DM 30,-- im 3. Ausbildungsjahr erhöht.

"Trotz eines schwierigen Umfeldes und lähmender Baukonjunktur ist es gelungen, den Angestellten in den Architektur- und Ingenieurbüros die Realeinkommen zu sichern und ein Plus an Freizeit zu bescheren", bewertete DAG-Verhandlungsführer Ulrich Beiderwieden den Abschluß.

Baumaschinen-Hersteller sehen sich im Aufwind

Der deutsche Bau- und Industriemaschinenhandel sieht sich nach einem Jahr der Stagnation wieder im Aufwind. Für 1998 sei ein Umsatzplus von bis zu zwei Prozent zu erwarten, teilte der Bundesverband der Baumaschinen-, Baugeräte- und Industriemaschinen-Firmen (BBI) am Freitag in Hamburg mit. Insgesamt werde die Branche im laufenden Jahr rund 8,5 Milliarden Mark umsetzen. Wachstumsmotor sei der Handel mit gebrauchten Maschinen und der technische Service.

Die Geschäftsaussichten sind den Angaben zufolge derzeit in Westdeutschland besser als in den Neuen Bundesländern. Im Osten litten die Firmen vor allem unter einem zu hohen Angebot an Miet-Maschinen. Der dadurch ausgelöste Preisverfall belaste die Branche auch im Westen.

Eduard Oswald - Trendwende bei Bauinvestitionen in Sicht

Bundesbauminister Eduard Oswald (CSU) hat sich verhalten optimistisch über die konjunkturellen Aussichten der deutschen Bauwirtschaft geäußert. Oswald sagte Mitte Mai auf dem Verbandstag der bayerischen Baugewerbeverbände in Günzburg laut Redetext, zwar habe die Bauwirtschaft den Anschluß an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung noch nicht erreicht. Dennoch zeichne sich bei den Investitionen im Laufe des Jahres ein Ende der Talfahrt und für 1999 eine leichte Belebung ab. Zudem gewinne die Inlandsnachfrage, auf die die überwiegend handwerklichen mittelständischen und beschäftigungsintensiven Baubetriebe angewiesen seien, wieder an Kraft, sagte Oswald.

Als ermutigendes Zeichen für die weitere konjunkturelle Entwicklung am Bau bewertete der Minister die positive Einschätzung des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes für den Wohnungsbau (siehe unten). Wenn dessen Präsident Fritz Eichbauer darüber hinaus den Wirtschaftsbau ausdrücklich als Hoffnungsträger für die Entwicklung im Baugewerbe sehe, so sei dies als deutlicher Hinweis auf den sich abzeichnenden konjunkturellen Aufschwung in der Bauwirtschaft zu sehen.

"Brücken- und Ingenieurbau" im Deutschen Museum

Selten genug wurde in Museen die Baukunst, die einen Teil der gesamten Technikgeschichte darstellt, auch gebührend behandelt. Selbst eine der größten Sammlungen "für Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik", die das Deutsche Museum aufweisen kann, hatte eine mehr oder weniger begeisternde Abteilung über den Ingenieurbau. Im Vergleich zu den anderen vierzig laufenden Ausstellungen im Deutschen Museum, die aufgrund ständiger Entwicklungen erneuert werden, wurde das Thema Brückenbau seit 1963 stark vernachlässigt. Dies soll sich nun ändern, denn am 8. Mai wurde die neue Abteilung "Brücken- und Ingenieurbau" eröffnet. Mit einem vollkommen neuen Präsentationskonzept, das sich größter Beliebtheit erfreut, verfolgt die Ausstellung die systematische Gliederung der drei Tragwerkstypen Balken, Bogen und seilverspannte Konstruktion. Als einen Höhepunkt erwartet den Besucher eine Brücke, die den Vekehrsweg durch die Ausstellung ergänzt und auf jegliche Belastung spürbar reagiert.


 

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