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gesehen, gehört und für interessant befunden:
INTERNET (Bauportale, ASP, ...) 08/2001
MYBAU, Ausschreibungsdatenbank, Online-Ausschreibung, Mietsoftware, ASP, Internetportale, Bauportale, Online Projektmanagement, Ausschreibungen, Citadon, conject AG, Conetics, Immobilienwirtschaft, Bauunternehmen, Projekträume, Internet basiertes Projekt-Management, B2B-Marktplätze, IBPM

  
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siehe auch GLOSSAR.de - z.B.:
Internet, E-Commerce

außerdem:
"Bauportale" und
"Plattformen" bei
BAULINKS.de

 

  

Übersicht:

Querverweis! ASP-Markt auf deutlicher Talfahrt: GLOSSAR.de

Mit Webbot Ausschreibungen im Internet recherchieren

ingcom.de oder: Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

Querverweis! Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB): Kommunen verstärkt im Internet (Studie): BAULINKS-News

Querverweis! ZDB kooperiert mit bautreff: BAULINKS-News
 

Querverweis! Nachrichten des Vormonats: Internet-News 7/2001

Querverweis! Nachrichten des Folgemonats: Internet-News 9/2001
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nähere Infos:
IBD GmbH

Querverweis BAULINKS.de:
Ausschreibungs-
Anzeiger

 

 
Mit Webbot Ausschreibungen im Internet recherchieren

(18.8.2001) Baufirmen und Handwerker stehen vermehrt vor der Aufgabe, herauszufinden, wer, wann, welche Projekte ausschreibt und wie an die Ausschreibungsunterlagen zugelangen ist. Dabei spielt das Internet eine immer wichtigere Rolle - doch leider stehen die gewünschten Informationen im weltweiten Netz nur sehr verteilt / dezentral zur Verfügung. Mit "Webbot" soll der Aufwand entsprechender Recherchen minimiert werden, denn dieser Robot der Karlsruher IBD GmbH kann - nach entsprechender Konfigurierung - Internetseiten nach bestimmten Kriterien selbständig durchforsten. Suchkriterien könnten z.B. "Hochbau", "Straßenbau" oder "Malerarbeiten" sein; es kann zudem nach Regionen, Auftraggebern, Bauvolumina, Sparten oder auch Gewerken gesucht werden.

Webbot selber ist kostenfrei und läuft unter Lotus Notes. Es wird von der IBD gemäß den Bedürfnissen des jeweiligen Kunden konfiguriert. Diese Konfigurierung dauert in der Regel ein bis drei Manntagen - dieser Aufwand wird allerdings in Rechnung gestellt.

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nähere Infos:
ingcom.de,
VDI -Nnachrichten,
Angermeier
Scientific
Consulting

 

 

ingcom.de oder: Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

Gastkommentar von Dr. Georg Angermeier, Angermeier Scientific Consulting

Einen Internetdienst der ganz besonderen Art bietet seit dem 1. Juni 2001 der VDI Verlag an. Mit einer achtseitigen Sonderbeilage zu den vdi nachrichten wurde die Ingenieur-Community Deutschlands auf die "Innovative Internetplattform für Beratende Ingenieure am Bau" aufmerksam gemacht.

Dort finden sich dann auch alle Versprechungen wieder, die zu Beginn der Internet-Hype in aller Munde waren und nunmehr auch bis zum VDI-Verlag durchgedrungen sind:

  • Bessere Chancen im globalen Wettbewerb
  • Marktplatz für Freiberufler
  • Treffpunkt für Beratende Ingenieure am Bau und ihre Auftraggeber
  • Nachfrage sucht Angebot
  • ingcom.de erleichtert Dienstleistern die Zusammenarbeit

so lauten einige der Schlagzeilen, mit denen ingcom.de die Beratenden Ingenieure am Bau dazu bringen will, "in die Zukunft zu starten".

Wenn man die vielen farbigen Bilder in der besagten Beilage etwas genauer betrachtet und das, was tatsächlich in den Beiträgen steht, auch noch liest, werden allerdings leise Zweifel geweckt. Schon das schmucke Bild vom Berliner Sony Center auf der Titelseite erweist sich bei genauerer Betrachtung als Anti-Werbung. Lesen wir doch in der Bildbeschreibung, dass es das Werk einer Gruppe von Menschen ist, "die zusammenkamen, etwas zu verwirklichen, wozu sie jeweils alleine nicht in der Lage gewesen wären". Ist es bisher tatsächlich schon möglich, auch ohne Internet zusammen zu kommen? Sollte es auch jetzt schon möglich sein, Bauleistungen auszuschreiben und komplexe Projekt in großen Teams durchzuführen?

Nun gut, das war jetzt ein wenig ironisch, schließlich ist es das Ziel der vielen Anbieter von Internetdienstleistungen für das Bauwesen, diese Prozesse nicht neu zu erfinden, sondern zu optimieren. Nervig ist nur, dass die Fürsprecher von ingcom.de tatsächlich zu glauben scheinen, die ersten auf dem bereits kräftig beackerten Markt zu sein. Nachdem schon die ersten Insolvenzen und Rückzieher zu verzeichnen sind (i-scraper, citadon, buzzsaw haben sich im deutschen Markt eine blutige Nase geholt) und manche andere mit großem Aufwand den Markt aufbereiten (baulogis, bricsnet, conject, MyBau, um nur einige in alphabetischer Reihenfolge zu nennen) müsste man ja eigentlich meinen, dass die Ingenieure (immerhin zur akademischen Elite zählend) die Erfahrungen der letzten Jahre begierig aufgesogen hätten und nunmehr mit den bekannten Erfolgsfaktoren ihr eigenes Angebot starten würden.

Ich stelle also die Verbindung zu meinem Provider her, starte den Browser und tippe die Internetadresse ein. Wie war die doch gleich noch mal? Ach ja, ingcom heißt das ganze. Also eine neue dot.com-Firma. Ich tippe ein: www.ingcom.com - ein schöner, einprägsamer Name. Aber hallo, was ist denn das? Ein dickes "Site is under construction" (Datum: 15. August 2001) lässt Übles ahnen. Die Domain ingcom.com ist denn auch beim Registrator Networksolutions für eine Firma aus Hong Kong eingetragen. Schade - hier wäre die Suche nach einer international verfügbaren Adresse vielleicht sinnvoll gewesen. Also nochmals nachschauen: www.ingcom.de heißt es richtig - der internationale Flair ist beim ersten Versuch schon ein wenig abgebröckelt. Aber deutsche Ingenieursarbeit genießt ja bekanntlich Weltruf, da darf man nicht so kleinlich sein. Hoffen wir mal, dass die Übernahme der .com- Domain für den VDI-Verlag nicht zu teuer wird.

Mittlerweile wird es auch schon grau auf dem Bildschirm und bevor ich noch Zeit habe darüber nachzudenken ob ich das berühmte Ende des Internet erreicht hat, weil keine Navigation und kein Text, sondern nur das Logo von ingcom.de erscheint, wird schon ein neues Browserfenster geöffnet und die innovative Oberfläche einer vollständig auf Flash beruhenden Navigation erscheint auf dem Bildschirm - vorausgesetzt, dass das entsprechende Plugin installiert ist. Und da die Programmierer es sich nicht vorstellen können, dass Internetnutzer mit den vielen Bedienungsmöglichkeiten des Browsers etwas anfangen können, startet das neue Fenster ohne Menü- und Anzeigezeilen. Selbst so harmlose Dinge wie der aktuelle Ladezustand der Seite werden den Nutzern vorenthalten.

Dafür erhalte ich ein Achsenkreuz mit fünf Buttons, die bei geeigneter Konfiguration (also nicht bei meinem Netscape 4.73, sondern nur bei den alternativen Versuchen mit Netscape 6 und MS IE 5.5) beim Überfahren mit dem Cursor sogar kleine Hilfetexte präsentieren. Nachdem beim "vor"-Button nichts vorangeht, klicke ich schließlich auf den Button "über ingcom.de" und erfahre endlich, was ingcom.de denn nun wirklich ist.

Auf ingcom.de kann ich, so wird mir dargestellt, meine kompletten Unternehmensinhalte einstellen und mich umfassend im Netz präsentieren. Ich kann mein Leistungsspektrum und meine Referenzprojekte darstellen. Darüber hinaus kann ich mit ingcom.de meine gesamte elektronische Post abwickeln und erhalte dafür sogar eine eigene E-Mail-Adresse der Domain ingcom.de! Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich. Ein Ingenieurbüro, das etwas auf sich hält, hat doch spätestens seit dem letzten Jahrtausend eine eigene Homepage mit einem eigenen Domainnamen und pro Mitarbeiter eine eigene E-Mail-Adresse. Und wer es noch ein wenig weiter treibt, hat sich schon längst in die vielen Suchmaschinen und Adresslisten eingetragen. Aber ingcom.de bietet noch mehr, wie ich erfahre. Sogar einen FTP-Account erhalte ich! Wofür ich sonst doch tatsächlich zu einem der vielen Internetprovider gehen müsste, erhalte ich bei ingcom.de inklusive.

Nach den vielen Holpersteinen und Zweifeln komme ich endlich bei der zentralen Dienstleistung, der Datenbank für Firmen, Produkte, Dienstleistungen, Ausschreibungen, Kooperationen usw. an und erkenne, dass Ingenieure gleich hart zur Sache gehen. Der Dienst mit der versprochenen hohen Benutzerfreundlichkeit erweist sich als eine banale Suchmaske, in der ich die Datenbankfelder aufgelistet bekomme und jeweils einen Begriff eingeben darf. Orientierungsgebende Themennavigationen, eine Schnellsuche oder gar professionelle Bereichssuchen scheinen die Vorstellungskraft der Konzipierenden überstiegen zu haben. Da bräuchte man ja vielleicht Leute, die das Bauwesen ein wenig genauer kennen - oder eine Vorstellung von seinen potentiellen Kunden. Ein wenig enttäuschend sind die Suchergebnisse zudem. Dominieren bei den meisten Angeboten noch die "Beispieleinträge", so gibt es immerhin 202 Firmen (am 20.7.2001), die sich auf ingcom.de eingetragen haben. Es scheint, dass ingcom.de dem Wolkenkuckucksheim vieler Internetfirmen aufgesessen ist: Eine Datenbank zu programmieren ist sehr einfach, fatal ist der Glaube, dass sie sich von selbst füllt und alle ihre Daten mit Begeisterung einstellen. Der Mehrnutzen eines Datenbankeintrages ergibt sich nur, wenn Nachfrager sie in Anspruch nehmen. Nachfrager nehmen sie aber nur in Anspruch, wenn sehr viele Bieter in ihr stehen. An diesem Henne-Ei-Problem sind schon sehr viele gescheitert.

Aber der VDI Verlag ist ja ein renommiertes Unternehmen und wird seinen Dienst sicherlich weiterentwickeln. Immerhin kann ich bereits die gesamten vdi nachrichten über ingcom.de online lesen, wozu ich bisher extra auf deren Domain gehen musste. Und dass die Bereiche "Kommunikation" und "Infoservice" bald zur Verfügung stehen werden, lässt hoffen. Was also kostet es mich, wenn ich von Anfang an dabei sein will?

1350.- (in Worten: eintausenddreihundertundfünzig) Euro Jahresgebühr kostet der Eintrag in die Datenbank bei ingcom.de für ein Ingenieurbüro. Freiberufler ohne Angestellte haben einen Sonderpreis von 675.- Euro. Ob die zweihundert Firmen, die bisher eingetragen sind, diesen Betrag wirklich bezahlt haben? Falls ja, dann muss man die verkäuferische Leistung des Vertriebes bewundern. Vermutlich haben die vorher Kühlschränke an Eskimos oder Sandkästen an Beduinen verkauft.

Hat unter diesen Randbedingungen ingcom.de überhaupt Überlebenschancen? Nun vielleicht dann, wenn es versucht, erfolgreiche Wege anderer Anbieter nachzuvollziehen. Beispielsweise würde ein Blick auf http://www.gulp.de , der führenden IT-Freiberuflerbörse weiterhelfen. Schlichte, einfache HTML-Oberflächen, minimale Grafik und äußerst gut aufbereitete Marktinformationen machen es zu einem Muss für jeden Freiberufler im IT-Sektor. Und der Eintrag ist kostenlos - der Nachfragende bezahlt für den Abruf eines Vollprofiles. Parallel dazu baut Gulp den Dienstleister-Guide auf, dort bezahlen die Bieter, um sich zu präsentieren. Aber diese Angebot wurde erst begonnen, nachdem der entsprechende Bekanntheitsgrad und die benötigten Zugriffszahlen erreicht worden waren.

Ein kleiner Trost bleibt doch noch für die Ingenieure: Niemand ist unnütz. Er kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.


 

 

 

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