Bilder dazu:
Bauzeitenplan,
SiGePlan
siehe auch:
ASTA DEVELOPMENT GmbH
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Projektmanagement- und SiGeKo-Software beim
Bau eines Sakralgebäudes
(1.6.2004) Seit dem Jahre 2003 ist der Heidenheimer Architekt Rolf
Keck auch als
SiGe-Koordinator tätig. Das baden-württembergische Planungsbüro mit
einer Zweigniederlassung in Sachsen plant schwerpunktmäßig öffentliche
Gebäude wie Bildungseinrichtungen, Sakral- und Sportbauten und ist im
Industrie- und Gewerbebau tätig. Dabei deckt es die HOAI-Phasen 1 - 9 ab und
bietet seinen Auftraggebern als Generalplaner neben der SiGe-Koordination
auch Tragwerksplanung und Haustechnik an.
Zur Unterstützung der SiGe-Koordination suchte Architekt Keck ein
entsprechendes Softwaresystem. Empfohlen wurde ihm das Programm Sigecontrol
des Karlsruher Softwarehauses ASTA DEVELOPMENT GmbH. Dieses ist ein so
genanntes "Add-on" zum Bauzeitenplaner Asta Powerproject und zur günstigen
Einstiegsversion Asta Easyplan, die sich für die Planung und Steuerung
kleinerer bis mittlerer Projekte optimal eignet, wenn die reine Erstellung
von Bauzeitenplänen im Mittelpunkt der Anforderungen liegt. Angesehen und
getestet hatte er aber auch andere Programme. Der Diplom-Ingenieur erläutert
die Entscheidung für die Programme der Karlsruher Softwareschmiede: "Das
Handling bei der Software hat mich einfach überzeugt." Asta Sigecontrol
bietet die Verbindung der im Projektmanagementprogramm Asta Easyplan
durchgeführten Terminplanung mit der Planung aller sicherheitsrelevanten
Einrichtungen auf der Baustelle. Alle anzuwendenden Methoden sind
automatisiert und die notwendigen Informationen über Verordnungen, Gesetze,
Nachschlagewerke, Richtlinien sowie die deutschlandweiten Adressen der für
die Arbeitssicherheit zuständigen Ämter in Form einer Datenbank integriert.
Das erste Projekt, bei dem das Planungsbüro auch den Auftrag für die
SiGe-Koordination erhielt, war der Neubau einer Kirche in Kempten-St. Mang.
Der Bauherr, die Neuapostolische Kirche Süddeutschland, hatte das Objekt in
einem beschränkten Wettbewerb ausgeschrieben. Im Sommer 2002 erhielten die
Heidenheimer den Planungsauftrag für das Sakralgebäude mit einem
Investitionsvolumen von 2,3 Mio. Euro. Der mit 265 Sitzplätzen sowie mit
einer Pfeifenorgel mit 13 Registern ausgestattete Kirchensaal bietet auf
einer Empore noch einmal 68 Sitzplätze. Zwei große Räume, die durch mobile
Trennwände zum Kirchensaal zuschaltbar sind, eine Sakristei und sonstige
Nebenräume ergänzen das Gebäude. Die dazugehörige Freianlage beinhaltet
einen Parkplatz mit 41 PKW-Stellplätzen.
- Bauzeitenplan schnell erstellt
Zuerst erstellte man im Büro Keck den Bauzeitenplan. Vom einfachen
Balkenplan bis hin zu komplexen, mehrschichtigen Ablaufdiagrammen erfüllt
Asta Easyplan alle Anforderungen an die Terminplanung. Die intuitive
Benutzeroberfläche reduziert die Einarbeitung, da der Anwender den Ablauf
mit der Maus entsprechend der Projektmanagementtheorie zeichnet. Die Daten
können auch entweder über die Vorgangstabelle eingegeben oder aus anderen
Anwendungen kopiert oder importiert werden. Der Planer vernetzt die Vorgänge
dann miteinander und das System berechnet auf Knopfdruck auch komplexe
Terminpläne innerhalb weniger Sekunden. Die Pufferzeiten und der kritische
Weg zu den Arbeitspaketen werden vom System natürlich auch dargestellt.
Bauspezifische Vorlagen mit Kalendern und Gewerken sind im Programm
enthalten und reduzieren den Aufwand für die Planerstellung erheblich.
Angefangen von der Baustelleneinrichtung über die Summenvorgänge Rohbau,
Haustechnik, Ausbau bis zur Baureinigung sind alle Vorgänge des
Kirchenprojektes auf 74 Balkenzeilen enthalten. Rolf Keck dazu: "Früher habe
ich Bauzeitenpläne in Excel erstellt. Aber die Erstellung der
Balkendiagramme mit Asta Easyplan ist dagegen äußerst komfortabel und
schnell. Ich zeichne einfach einen Vorgang unter den anderen, gebe
Bezeichnung und Dauer ein. Nachdem ich die Vorgänge entsprechend dem
Bauablauf verknüpft habe, lasse ich den Bauzeitenplan berechnen und erhalte
so den Fertigstellungstermin." Nun überprüft der Architekt, ob der
vertraglich vereinbarte Endtermin gehalten oder der Ablauf optimiert werden
kann. Dazu verschiebt er einfach die Vorgänge, ändert deren Dauer oder
Verknüpfungen, sofern dies möglich ist, und berechnet den Plan neu.
- Ableitung des SiGe-Plans vom Bauzeitenplan
"Um den SiGe-Plan vom Bauzeitenplan abzuleiten, ist es wichtig, diesen
entsprechend zu strukturieren. Dann sind den Gewerken die unterschiedlichen
Gefährdungen mit ihren Lösungen zuzuordnen," erläutert der SiGE-Koordinator.
Sigecontrol führt den Anwender über die Datenbank zu den entsprechenden
Maßnahmen und schlägt automatisch die relevanten Regelwerke und
Ordnungsnummern vor. Zwecks einfacher und schneller Handhabung erhält der
Anwender Verweise auf die Blaue oder Gelbe Mappe, die ebenso wie ausgewählte
Unfallverhütungsvorschriften im Volltext hinterlegt sind. Ordnungsnummern
sowie die relevanten Bestimmungen stehen auch zur Verfügung. Diese werden in
Spalten neben dem Gewerk oder der Gefährdung aufgelistet. Die Länge der im
Planfenster dargestellten Balken repräsentieren den Zeitraum, in dem die
Lösungen zu den Gefährdungen bestehen.
Die Lösungsvorschläge sind in unterschiedlichen Farben und Mustern
spezifiziert, was Lesbarkeit und Übersichtlichkeit des Plans unterstützt und
der Koordination der Sicherheitsmaßnahmen dient. Das Formularwesen
ermöglicht es, den SiGe-Plan mit Lageskizzen und Planstempel auszugeben. Der
Architekt hat im Stempelfeld Gebotszeichen und Gefahrenhinweise abgedruckt
und im SiGe-Plan selbst mit den Textfunktionen vermerkt, bei welchen
Tätigkeiten gegenseitige Gefährdungen möglich sind.
Nützlich ist die Modifizierbarkeit der Datenbank. So kann Architekt Keck
diese um eigene Lösungs- und Gefährdungsanalysen erweitern und dann für
weitere Projekte nutzen. Das Dokumentenmanagement ist eine weitere
Arbeitserleichterung und Zeitersparnis. Im Lieferumfang der Software sind
über 50 Vorlagen enthalten, die jederzeit um benutzerspezifische ergänzt
werden können. Die Vorlagen beinhalten z.B. Abbruchanweisung, Alarmplan,
Anwesenheitsliste, Baustellenvorankündigung, Begehensprotokoll,
Baustellenordnung, Sicherheitscheckliste, Brandplan, Bestellung eines
Sachkundigen, Organigramm der Baustelle, Verträge, Unterlagen für spätere
Arbeit am Bauwerk, Unterweisungsnachweise etc. Je nach Baustelle erzeugt der
Anwender entweder ein neues Dokument aus den Vorlagen oder greift auf
bestehende Dateien zu. Diese werden dann automatisch oder manuell ausgefüllt
und mit dem entsprechenden SiGe-Projekt verknüpft.
- Einweisung der Handwerker
Der in A0 geplottete Plan wird auf der Baustelle ausgehängt. Der Planer
weist die Nachunternehmer ein und erläutert ihnen die potentiellen Gefahren
und gemeinsam genutzten Sicherheitseinrichtungen. Dabei können für jedes
Gewerk mit den im System hinterlegten Selektionskriterien die relevanten
plus die gemeinsam genutzten Sicherheitseinrichtungen ausgedruckt werden.
Außerdem erhält jeder Nachunternehmer die Baustellenordnung, in denen
sämtliche Adressen aller Beteiligten einschließlich des Auftraggebers
aufgelistet sind. Über die Einweisung erstellt Rolf Keck ein Protokoll. In
diesem sind Inhalt der Besprechung, wann die Einweisung stattgefunden und
wer daran teilgenommen hat, aufgelistet. Verteilt wird das Protokoll dann
per E-Mail.
- Änderungen schnell und einfach durchgeführt
Ergeben sich Änderungen des Bauablaufes oder auch terminliche
Verschiebungen, sind auch die SiGe-Pläne zu revidieren. Der Anwender führt
die Änderungen im Bauzeitenplan durch und aktualisiert den SiGe-Plan einfach
auf Knopfdruck. Der Zeitaufwand reduziert sich dadurch immens. Rolf Keck
dazu: "Überarbeitungen sind mit Sigecontrol einfach durchzuführen. Der
größte Vorteil ist, dass ich per Mausklick auf die Regelwerke zugreifen
kann. Ist der Bauzeitenplan in Asta Easyplan erstellt, so benötige ich zu
Erstellung eines darauf basierenden SiGe-Plans nur ca. zwei Stunden."
Bautafel:
- Umbauter Raum: 4.493 m³
- Überbaute Fläche: 806 m²
- Nutzfläche: 775 m²
- Kosten: 2,3 Mio. €
- Baubeginn: Juli 2003
- Fertigstellungsdatum: November 2004
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