(28.1.2003) Der bei Industriedesignern, Architekten und Werkzeug- &
Formenbauern geschätzte NURBS-Flächenmodellierer
Rhinoceros erhielt eine Generalüberholung in der Software-Schmiede von
McNeel & Associates, Seattle. Die völlig neu geschriebene Version 3.0 kommt
mit einem neuen CAD-Kern und vielen praktischen Ergänzungen Mitte Februar
2003 auf den Markt.
Vor allem die Benutzeroberfläche wurde kräftig aufpoliert.
Werkzeugleisten lassen sich nun Platz sparend nebeneinander platzieren.
Layer und Optionsfenster können geöffnet an die Oberfläche geheftet werden.
Der Status der Objekte und der einzelnen Layer ist so stets ersichtlich und
schnell änderbar.
Am meisten werden Anwender profitieren, die in eine leistungsstarke
OpenGL
3D-Grafikkarte investiert haben. Rhinoceros 3.0 unterstützt im Gegensatz zu
seinen Vorgängern das permanente Arbeiten im schattierten OpenGL Modus.
Zudem ist die Übersichtlichkeit gewahrt: Ausblenden von verdeckten Objekten
und Linien sowie Modellieren in einem halb- oder teildurchsichtigen Modus
sind Standardleistungen bei Rhinoceros 3.0. Texturen, Materialien und
Lichtquellen können permanent sichtbar gemacht werden. Verschiebt man zum
Beispiel die Lichtquelle, werden die Reflektionspunkte auf den Objekten in
Echtzeit neu berechnet.
In der Befehlsleiste lassen sich die reichlich vorhandenen Optionen nicht
nur eintippen, sondern auch direkt anklicken. Zum Vorteil einer intuitiveren
und schnelleren Arbeit.
Bis jetzt war Rhinoceros für Einzelkämpfer ausgelegt. Mit der neuen
Version kann man problemlos in Arbeitsgruppen - oder Sessions - arbeiten:
Einfach die Modelle der Kollegen mit allen Layern und Geometrien in die
eigene Arbeitssitzung runterladen und diese als Referenz verwenden.
Für spezielle Aufgaben, die Rhinoceros 3.0 standardmäßig nicht bewältigt,
steht eine Vielzahl von integrierten Zusatzprogrammen – Plug-Ins – zur
Verfügung: Das Raytracing-
und
Radiosity-Programm
Flamingo ermöglicht beispielsweise eine photorealistische Bildberechnung.
Das Plug-In Penguin erzielt einen gegenteiligen Effekt: die Objekte werden
als 2D-Handskizze oder als farbiges Cartoonbild dargestellt. Ein
eigenständiges Programm für die 2D-Zeichnungserstellung mit Strichstärken
und Symmetrielinien erhält man mit dem neu entwickelten, kostenlosen Plug-In
Lino.
Wem die zahlreichen Schnittstellen wie IGES, STEP, VDA, DXF, DWG, STL,
3DS oder AI nicht reichen, für den stellt Rhinoceros 3.0 eine direkte CATIA
oder Pro/E Schnittstelle als Plug-In zur Verfügung.
Ab Februar 2003 ist Rhinoceros 3.0 sowie ein entsprechendes Update für
Kunden älterer Versionen lieferbar. Besonders Anwender, die dem Englischen
nicht viel abgewinnen können, werden zu schätzen wissen, dass für die neue
Edition des NURBS-Flächenmodellierers für Windows die Benutzeroberfläche mit
allen Menüpunkten, sämtliche Befehle und Optionen sowie das gedruckte
Handbuch von Rhinoceros 3.0 ab Februar 2003 in Deutsch erhältlich ist.
|