siehe
auch:
APSIS AG,
AAZ,
IPRO DRESDEN,
Nemetschek AG
aktueller Aktienkurs
der Nemetschek AG
|
|
APSIS insolvent, AAZ davon unberührt
(23.9.2002) Wie aus München zu hören ist, hat eine der Nemetschek-Töchter
- nämlich die APSIS Software AG - am 20. September 2002 beim Amtsgericht
München Insolvenz angemeldet - und zwar wegen Zahlungsunfähigkeit.
Wie seitens der APSIS AG betont wird, sei es trotz anstehender
Neuaufträge und günstiger Zukunftsaussichten nicht gelungen, rechtzeitig
neue liquide Mittel vor Ablauf der gesetzlich geregelten Fristen zu
akquirieren. Aufgrund der engagierten APSIS-Mitarbeiter sowie einer
professionellen Infrastruktur, wird es aber als möglich angesehen, das
Unternehmen im Interesse der Marktpartner zumindest in Teilbereichen
dauerhaft fortzuführen und einen neuen Investor zu finden. Das
Insolvenzrecht böte zudem die rechtlichen Rahmenbedingungen, das Unternehmen
mit Zustimmung der Gläubiger im Zuge einer bereits eingeleiteten
Reorganisation zu einer gesunden Basis zurückzuführen. Der Geschäftsbetrieb
soll jedenfalls zunächst unverändert fortgeführt.
Bereits in einer Nemetschek-Mitteilung zum Halbjahr vom 27.8.02 (siehe
Meldung) hatte der Nemetschek-Vorstand auf die schwierige Situation der
Tochter hingewiesen und mit einer Wertberichtigung reagiert: APSIS hatte
nach schwierigem Geschäftsverlauf seit Anfang des Jahres auf Drängen des
Aufsichtsrates zwar umfangreiche Konsolidierungsmaßnahmen eingeleitet - u.
a. einen Stellenabbau um knapp 50% auf 30 Mitarbeiter - doch erwiesen sich
diese als nicht ausreichend, um die Kosten mit den stark rückläufigen
Umsätzen in Einklang zu bringen. Insbesondere unter dem Aspekt der
Risikominimierung für die Nemetschek AG war die Insolvenz der APSIS nicht
mehr zu vermeiden. Der Nemetschek-Vorstand prüft derzeit Hintergründe und
Detailfragen der Abwicklung.
Im Geschäftsjahr 2001 hatte APSIS mit 5,3 Mio. EUR zum Konzernumsatz
beigetragen, das Ergebnis jedoch mit 0,7 Mio. EUR belastet. Im Rahmen der
Bilanzerstellung hat Nemetschek auf Konzernebene bereits zum Halbjahr mit
Abschreibungen in Höhe von 1,1 Mio. EUR auf den Firmenwert und mit 0,2 Mio.
EUR bei den latenten Steuern bilanzielle Vorsorge getroffen. Hier sind keine
weiteren Auswirkungen zu erwarten. Auf AG-Ebene wird das Ergebnis mit 4,0
Mio. EUR belastet; davon Abschreibungen in Höhe von 2,7 Mio. EUR und 1,3
Mio. EUR für die Wertberichtigung eines Darlehens an die APSIS. Die
genannten Aufwendungen sind laut Nemetschek nicht liquiditätswirksam. Und ein
Einfluss auf das operative Geschäft der Nemetschek AG sei durch die
Insolvenz der Tochter nicht zu erwarten - hört man aus München.
WICHTIG für's Gesamtverständnis: Von dieser Insolvenz unberührt ist das
auf den Baubereich konzentrierte Tochterunternehmen der APSIS Software AG, die APSIS AnwenderZentrum GmbH
(AAZ) in
Dresden mit Niederlassung in Freiburg. Es will sich auch zukünftig mit
seinen Projektcontrolling-Produkten als Full-Service- und Application
Service Provider an mittelständische Unternehmen und größere Planungsbüros
wenden können.
Laut Meldung
vom 16.3.2002 wurden Anfang 2002 Restrukturierungen eingeleitet, um
APSIS "schnell wieder auf einen nachhaltigen Wachstumskurs zu bringen". Dazu
gehörte u.a. die "Auflösung des nicht mehr rentablen Geschäftsbereichs
Classic und eine Neuordnung seiner Kundenbetreuung: Ab April 2002 ist das
Dresdner AAZ, an dem die APSIS AG mit 49 Prozent beteiligt ist, für alle
Classic-Kunden auf Basis der Software-Service-Verträge zuständig". (Die
andere Hälfte des AnwenderZentrums gehört IPRO DRESDEN.)
Zur Erinnerung: Die nicht börsennotierte APSIS AG, an der Nemetschek eine
80 Prozent-Beteiligung hält, gehörte seit 1999 zum Nemetschek-Konzern und
war dem Geschäftsbereich New Business Opportunities zugeordnet.
Querverweise:
|