aktuelle Nemetschek-
Kampagne
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Interview mit den
Nemetschek-Chefs
(23.2.2004) "Es ist Zeit, zu handeln - Herausforderungen bewältigen und
Chancen nutzen mit modernen IT-Werkzeugen" - unter diesem Motto stand ein
von der Pressestelle der Nemetschek AG zur Verfügung gestelltes Interview im
Rahmen der Build IT mit Gerhard Weiß, Vorstandsvorsitzender der Nemetschek
AG und Geschäftsführer der Nemetschek Deutschland GmbH, sowie Michael
Westfahl, ebenfalls Geschäftsführer der Nemetschek Deutschland GmbH.
Frage: In einer Fachzeitschrift war neulich zu lesen, dass im
Bausoftwaremarkt nur wenig Bewegung zu sehen sei. Sehen Sie das auch so?
Gerhard Weiß: Ganz und gar nicht, nur ein ungenauer Blick lässt dies
vermuten. Vielmehr stehen wir heute vor einer großen Veränderung im Markt.
Denn parallel mit den Veränderungen im Berufsbild der Planer verändert sich
auch die dazugehörige IT-Landschaft. Es gilt, über den Tellerrand der rein
technisch umgesetzten Planung hinauszuschauen und mehr zu wollen als
Zeichnen mit dem Computer. Themen wie Auftragsgewinnung, Kostensicherheit,
Projekt- und Büromanagement sind für die Zukunft neben den gestalterischen
und konstruktiven Aufgaben sehr viel wichtiger. Vor diesem Hintergrund
können IT-Systeme heute weit mehr bieten.
Michael Westfahl: Wir bei Nemetschek haben uns in den letzten Monaten
intensiv mit Kundenbedürfnissen, Marktanalysen und Fachexperten
auseinandergesetzt. Das hat uns gezeigt: Es geht heute darum, dass
Planungsbüros mithilfe ihrer IT-Werkzeuge schneller Aufträge akquirieren,
Wünsche der Bauherren nach Kostensicherheit und Termintreue besser abdecken
sowie sich gerade bei niedrigen Umsätzen Kompetenz und Möglichkeiten in
erweiterten Geschäftsfeldern erschließen können. Deshalb haben wir unser
neues Full-Business-System zur Unterstützung genau dieser Aufgaben
entwickelt. Das ist ein wirklich neuer Schritt in der planerischen
Bausoftware.
Frage: Was ist daran neu, bislang gab es doch auch immer neue
Softwareversionen. Wie sollen Kunden heute noch die Systeme differenzieren
können?
Michael Westfahl: Hier gibt es einen entscheidenden Unterschied. Es
stimmt, der klassische CAD Markt mit reinen Einzel- bzw. isolierten
Experten-Lösungen ist ausgereizt. Es wird in diesem Feld sicher nur wenige
Systeme geben, die auch in der Zukunft noch existieren. Kunden benötigen
heute nicht mehr nur reine Produktfeatures, sondern Systeme, die die
Einkommensmöglichkeiten verbessern. Dadurch unterscheidet sich die
Entwicklung der integrierten Gesamtlösungen, die weit mehr zu bieten haben
als reines CAD. Hier stehen wir vor einem ganz entscheidenden
Entwicklungsschritt, der für die Planungsbüros neue Perspektiven bietet.
Gerhard Weiß: Vor allem sehen wir die große Chance für Planer, gerade
jetzt in zusätzliche Geschäftsfelder einzusteigen und sich hier zu
profilieren. Zum Beispiel mehr zu machen beim Planen im Bestand, der
Projektsteuerung oder Generalplanungsaufgaben sowie in Tätigkeitsfeldern des
Facility Managements. Bauherren und Investoren erwarten genau dieses Profil,
das zeigen zahlreiche neuere Studien wie beispielsweise an der Uni Duisburg.
Die genannten Bereiche wachsen in der Zukunft und damit auch die darin
enthaltenen Entfaltungsmöglichkeiten.
Frage: Sollen Architekten also jetzt nur noch Manager sein, keine
Gestalter mehr?
Gerhard Weiß: Ganz und gar nicht, sondern vielmehr die Kompetenz im
Gestalterischen um die Kompetenz eines Treuhänders des Bauherrn und des
modernen Baumanagers ergänzen. Ein Projekt muss nicht erst mit der
Grundsteinlegung beginnen und bei der Übergabe an den Bauherren zur
Einweihung enden. Bereiche wie Portfoliomanagement, Projektentwicklung,
Projektdurchführung, Projektmanagement, Controlling und Facility Management
sehe ich in den Händen der Architekten als sehr zukunftsträchtig.
Michael Westfahl: Vor diesem Hintergrund sehen wir das
Full-Business-System Allplan und die ganze Nemetschek Produktfamilie. Es
ermöglicht eine bessere Angebotsdarstellung, eine gesteigerte Effizienz in
der Auftragsgestaltung und die Besetzung von erweiterten Tätigkeitsfeldern.
Unser Full-Business-System deckt alle Tätigkeiten in den Büros ab, von
administrativen Aufgaben über die eigentlichen Kerntätigkeiten bis hin zu
neuen Aufgaben, die eine Erweiterung der Geschäftsbereiche ermöglichen. Es
geht auch darum, durch Optimierungen einen höheren Gewinn zu machen.
Beispielsweise im immer unterschätzen Bereich der administrativen Aufgaben,
der heute bereits bis zu 35 Prozent der Arbeitszeit in einem Planungsbüro
ausmacht und daher ein besonderes Optimierungspotential bietet.
Frage: Gilt dasselbe auch für die Ingenieure?
Michael Westfahl: Auch bei den Ingenieuren ändert sich in den
nächsten Jahren sehr viel. Hier geht es zum einen um die Effizienz in der
Planerstellung, also durch moderne IT-Verfahren mehr Pläne in derselben Zeit
und Qualität zu erstellen. Auch beispielsweise verschiedene Planvarianten
und Tragwerkslösungen dem Bauherren oder Auftraggeber schnell mit
unterschiedlichen Material- und Konstruktionsmöglichkeiten zur Verfügung zu
stellen. Dann zum anderen auch um zusätzliche planerische und
projektsteuerungsrelevante Aufgaben, die ich mir auch bei den Ingenieren gut
vorstellen kann - Herr Weiß hat einige genannt. Und dann sehe ich bei den
Ingenieuren insbesondere im Bereich der Präsentationen noch einen
Nachholbedarf - auch bei ihnen kommt es zunehmend darauf an, wie sie Pläne,
Berechnungen und damit ihre Kompetenz darstellen. Für alles benötigen sie
ein Universalwerkzeug - ein Full-Business-System wie wir es nennen - und
keine teuren und komplizierten Expertensysteme, die jedes Mal neu gelernt
und immer wieder aufwendig aufeinanderabgestimmt werden müssen.
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