ARCAD 3D-CAAD & AVA unter Linux
(4.11.2000) Das ARCAD Systemhaus hat 1996 das erste CAD- und AVA-System unter LINUX auf
der ACS vorgestellt und erfreut sich seit dem stetig steigender Beliebtheit - nicht nur im
professionellen sondern auch semi-professionellen Bereich. In der anfänglichen Portierung
von DOS/Windows und schließlich völligen Neuentwicklung für LINUX sieht der Hersteller
einen großen Vorteil und erwartet dadurch einen Gewinn an Stabilität und
Geschwindigkeit, kombiniert mit der Reife und Zuverlässigkeit eines Produktes, das auch
zehn Jahren CAD-Software-Entwicklung zurückschauen kann.
ARCAD ist in erster Linie ein 3D-Modeller, speziell konzipiert für den Einsatz im
Architekturbereich. Eines der Hauptmerkmale ist die direkte Anbindung an die hauseigene
AVA ARCHITEC, sowie die Einbindung von leistungsfähiger Visualisierungssoftware. Die
einfach und übersichtlich konzipierte Bedienoberfläche nach Industriestandard OSF/Motif
gewährleistet eine schnelle Einarbeitung in das Programm. Da ARCAD zudem über
verschiedene Arten der Bedienung verfügt, kann jeder Anwender individuell für sich den
einfachsten und effizientesten Weg wählen: Von der menübasierenden Bedienung über
Kurzwegtasten zum assoziativen Befehlsaufruf durch Anklicken schon bestehender Objekte
lässt sich die Eingabeform der Daten durch den User anpassen. Auch ist das Navigieren im
3D-Modell stark mausbezogen. Dies soll sich besonders bei grossen Projekten positiv
bemerkbar machen, da ohne Unterbrechen der momentanen Funktion Ansichten und
Bildausschnitte gewechselt werden können.
Der größte Vorteil eines 3D-Volumenmodells sei laut ARCAD die Vielzahl an
Möglichkeiten zur automatischen Zeichnungserstellung. Aus den in 3D erstellten Modellen
werden alle notwendigen Grundrisse und Schnitte gewonnen, Änderungen werden sofort
automatisch an den 2D-Plänen vorgenommen, können aber auch manuell gemacht werden. Auch
die zur Präsentation notwendigen Zeichnungen wie Ansichten, Perspektiven und Axonometrien
werden direkt erstellt. Die Routine zur Berechnung verdeckter Kanten in einem 3D-Modell
soll eine der schnellsten sein, die momentan auf dem Markt erhältlich ist.
Die traditionelle Art der Darstellung von Architektur in Strich-Manier tritt bis auf
bestimmte Bereiche wie Werkplanung immer mehr in den Hintergrund. Die bunten, plakativen
photorealistischen Darstellungen werden für das Kommunizieren von Ideen immer wichtiger.
Hier bietet ARCAD dem Anwender durch verschiedene integrierte Programmteile eine Vielzahl
an Möglichkeiten zur Darstellung seines Projekts. Angefangen bei einer farblich
schattierten und auch mit Texturen belegten Darstellung im Editiermodus in ARCAD über die
Weitergabe und der Aufbereitung durch das Lichtsimulationsmodul RENDERPARK hin zur
photorealistischen Darstellung durch das Modul CHROMINA sind alle Möglichkeiten für ein
aussagekräftige Visualisierung von Modellen vorhanden. Ergänzend gibt es auch die
Möglichkeit, ARCAD-Daten an externe Visualisierungsprogramme unter Linux oder anderen
Systemen weiterzugeben.
Die eigentlich Sprache der Architekten ist und bleibt aber immer noch der
zweidimensionale Plan. Um diesen verständlich und anspruchsvoll zu gestalten gibt es in
ARCAD die Möglichkeit des Planlayouts durch die Kombination von Schwarz-Weiss-Darstellung
und farbigen Elementen. Das Anlegen von Flächen ermöglicht eine einfache aber
wirkungsvolle Akzentuierung von wichtigen Inhalten einer Zeichnung, ebenso das Setzen von
Texten in spezifischen Farbcodierungen zum Beispiel zur Zusammenfassung und klaren
Darstellung von Informationen verschiedener Gewerke in einer Planzeichnung.
Vielen Architekten ist allerdings ein anderer Aspekt bei der Erstellung eines
3D-Modells viel wichtiger als die Visualisierung und Gewinnung zweidimensionaler
Zeichnungen, nämlich die Möglichkeit der direkten und genauen Massenermittlung,
einhergehend mit einer schnellen Kostenkontrolle. Ein hohes Maß an Effektivität
verspricht die integrierte Schnittstelle zur hauseigenen AVA-Software ARCHITEC. Alle in
einer Zeichnung enthaltenen Angaben zu Massen und Stückzahlen von Bauteilen oder
Bauelementen werden direkt aus dem 3D-Modell gewonnen. Bei der Ermittlung der notwendigen
Daten zur Ausschreibung der verschiedenen Gewerke oder Abrechnung ergeben sich hieraus
wesentlich exaktere Zahlen als bei herkömmlicher Bearbeitung mittels zweidimensionaler
Pläne, wobei auch hier alle Daten bei einer Änderung des 3D-Modells automatisch
übernommen werden. Da ARCAD mittlerweile über verschiedene Makrofunktionen zur Erzeugung
von komplexen Datenmodellen über Bauteile verfügt, ist der Anwender in der Lage, das
Projekt bis auf kleinste Mengen genau aufzuteilen, zum Beispiel zur genauen Ermittlung
benötigter Materialmengen im
Mauerwerks- oder im
Holzbau.
Querverweis: "ARCAD Plus Zusatzsoftware für den
Generalbauunternehmer und Baustoffhandel unter Linux" (FM/PM-News)
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