Mietsoftware CONetAL hat marode Abwasserkanäle im Visier
(26.11.2001) 50 bis 60 Milliarden Euro müssen die Kommunen bis zum Jahr 2015
investieren, um das deutsche Abwassernetz sanieren zu lassen. Fünf bis zehn Prozent
dieser Summe sind als Honorarkosten für Ingenieurleistungen hinzuzurechnen. Die
Gesamtkosten sind vom Verbraucher durch die Entrichtung von Abwassergebühren zu tragen.
Mit der neuen Software CONetAL _P2 des Mühldorfer Unternehmens CONetAL GBR sollen diese
Kosten minimiert und dem Bürger Gebühren gespart werden können.
1,9 Millionen Kilometer Rohrleitungen in Deutschland müssen nach gesetzlichen
Bestimmungen auf ihre Dichtheit überprüft werden. Bis zum Jahr 2019 sind
Entwässerungsleitungen auch im privaten Bereich auf ihren Zustand hin zu untersuchen.
Allein für Ingenieure, die diese Arbeiten planen, bedeutet das nach aktuellen
Schätzungen einen Aufwand zwischen 57 bis 76 Millionen Stunden. Ein enormes Zeitpensum,
denn, obwohl die Inspektion mittlerweile weitgehend automatisiert wurde, erfolgt die
Auswertung und Planung selbst heute noch größtenteils in Handarbeit. Eben diese Lücke
will die Software CONetAL _P2 schließen. Sie verspricht, die Schritte bei der
Sanierungsplanung für Rohrleitungen zu automatisieren und damit Personalkosten zwischen
20 und 50 Prozent zu sparen. Diese Einsparungen ermöglichen dem Planer, seine Leistungen
kostengünstiger und wirtschaftlicher gegenüber dem Wettbewerb anzubieten und zu
erbringen. Das Neue für den Ingenieur ist nicht allein, dass seine Planung
computergestützt erleichtert wird: Zusätzlich kann er die Software kostengünstig und
entsprechend dem zeitlichen Aufwand für die Projektplanung nach Stunden mieten.
Das Tool CONetAL _P2 erleichtert mit einer einzigen Applikation alle seine
Arbeitsschritte:
- Bearbeiten und Bewerten von Schadensdaten,
- Diagnose des untersuchten Entwässerungssystems,
- detaillierte Planung der Sanierung plus
- Kostenschätzung.
Dabei bleibt CONetAL _P2 den Angaben nach weitgehend flexibel und individualisierbar -
der Planer bestimmt die kritischen Bewertungskriterien selbst.
Die ergänzende Online-Datenbank CONetAL _TIP unterstützt den Ingenieur während der
Planung bei der Suche nach geeigneten Techniken und Werkstoffen und nach Unternehmen, die
Sanierungsleistungen anbieten und ausführen. In der ständig aktualisierten Datenbank
findet der Planer Hersteller von Produkten und ausführende Dienstleister, die er dort
nach Kriterien wie angebotene Sanierungstechniken, Ort, Preise und Referenzen suchen kann.
Die aufwendige Recherche nach geeigneten Anbietern und das zeitraubende Anfordern von
Informationen entfällt.
Das Programm CONetAL _P2 wird gemietet. D. h., der Nutzer erwirbt nicht einmalig eine
teure Lizenz, sondern er mietet sich kostengünstig über das Internet die Software auf
Stundenbasis. Das Verfahren selbst ist einfach: Auf dem Rechner installiert der Anwender
das Programm und erwirbt für die Freischaltung ein Stundenkontingent entsprechend seinem
Projektumfang. Über eine Transaktionsnummer (TAN), die der Anwender von CONetAL erhält,
startet dieser das Programm. Investitionen, Abschlussgebühren, pauschale Wartungskosten
und Kosten für Updates entfallen.
CONetAL _P2 will nicht nur Zeit, sondern auch Kosten sparen helfen. Derzeit fällt laut
CONetAL für jeden zu sanierenden Kilometer Rohrleitung ein Arbeitsaufwand von 30 bis 40
Stunden bei durchschnittlichen Personalkosten von 28,00 Euro pro Stunde an. Plant ein
Ingenieur mit CONetAL _P2, spart ihn der Einsatz dieser Software 20 bis 50 Prozent seiner
Zeit. Das heißt: Pro Kilometer werden die Kosten um Euro 170 bis Euro 560 reduziert - so
der Entwickler.
Die Zielgruppe von CONetAL sind planende und beratende Ingenieure, die entweder für
Ingenieurbüros, für öffentliche oder private Betreiber, für größere
Industriebetriebe oder für Generalunternehmer der Branche tätig sind. Wegen dem
kostengünstigen Miet-Modell sollte sich der Einsatz von
CONetAL _P2 besonders auch für kleinere oder mittlere Unternehmen eignen. Etwa 60
Interessenten sollen sich aufgrund der Veröffentlichungen von CONetAL GbR bereits für
Tests entschieden haben, die ersten Schulungen wurden noch für das Jahr 2001 beauftragt.
CONetAL bietet für die optimale Ausnutzung des Leistungsumfangs seines Programms Inhouse-Schulungen, bei denen sofort mit aktuellen Projektdaten gearbeitet
werden kann und am Ende verwertbare Ergebnisse stehen. Eine detaillierte Dokumentation
über das Programm wird derzeit erstellt und ist ab Anfang 2002 erhältlich.
Wohin geht CONetAL? CONetAL vernetzt auf innovative Weise - durch Miete nach Bedarf und
unter Einsatz einer Online-Datenbank für die Bereitstellung
von Informationen - ein Programm mit offensichtlich hohem branchenspezifischen Nutzen.
Erstes Ziel für CONetAL ist ein signifikanter Marktanteil innerhalb der Branche. Ende
2002 soll CONetAL auch den europäischen und danach den internationalen Markt erreichen.
Das Prinzip von CONetAL ist nicht auf die Branche Abwasserleitungen beschränkt, sondern
soll auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen, beispielsweise bei Versorgungsleitungen
und Verkehrswegen.
Preise:
- Stundenmiete: Euro 5,00
- Schulung pro Tag bis max. 3 Teilnehmer: Euro 650,00
- Nutzung der Datenbank CONetAL _TIP: kostenlos
Hintergrundinformationen: Das Unternehmen CONetAL _GbR wurde im Januar
2000 von den Gesellschaftern Klaus Janotta und Patrik Schlichte gegründet. Klaus Janotta
war als technischer Leiter eines Rohrleitungsbauunternehmens und als Geschäftsführer
eines auf Rohrleitungssanierung spezialisierten Planungsbüros tätig und ist
Vorstandsvorsitzender des Verbandes "Zertifizierter Sanierungs-Berater
für Entwässerungssysteme e.V.". Patrik Schlichte, Dipl.-Phys.,
hat eine Ausbildung zum Softwareentwickler bei der Firma Siemens und war als Projektleiter
im bereits genannten Planungsbüro tätig. Das Unternehmen besteht derzeit aus den beiden
Gründern und sechs freiberuflichen Mitarbeitern. Für das Rumpfjahr 2001 wird mit einem
Umsatz von 20 T, für das Jahr 2002 wird mit einem kostendeckenden Umsatz gerechnet. |