siehe
auch:
Mensch und Maschine Software AG,
PTC,
Autodesk |
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Mensch und Maschine: Geschäft leidet unter
"der allgemeine Konjunkturschwäche"
(26.11.2002) Die allgemeine Konjunkturschwäche hat "mit zeitlicher
Verzögerung im dritten Quartal den CAD-Markt erreicht" - so die Einschätzung
der Mensch und Maschine Software AG (andere Unternehmen, die allerdings
ausschließlich den Architektur-CAD-Markt beackern, erleben die
Konjunkturschwäche in ihrem Markt bereits 12, 18, vielleicht auch 24
Monaten). In einem allemal rauen Marktumfeld, in dem die
Investitionsbereitschaft der Kunden spürbar abnahm, konnte die Mensch und
Maschine Software AG (MuM) ihren Wachstumskurs nicht wie erwartet
fortsetzen. Andererseits gelang es dem Wesslinger Unternehmen das bisherige
Geschäftsmodell durch einen Distributionsvertrag mit der Parametric
Technology Corporation (PTC), einem der weltweiten Marktführer im Bereich
CAD-Software für Mechanik und Product Lifecycle Management (PLM), um eine
wichtige dritte Säule zu erweitern. (zur Erinnerung: PTC gilt in den USA als
einer der ärgsten Autodesk-Kontrahenten. Im AEC-Markt spielt PTC hier wie
dort keine Rolle. Versuche, im Architektur- und Bau-Bereich Fuß zu fassen,
sind vor 6/7 Jahren gescheitert.)
Das schwache Marktumfeld beeinflusste die Entwicklung im dritten Quartal
deutlich:
- Der Umsatz lag nach neun Monaten mit EUR 107,3 Mio noch um 10%
über dem Vorjahreswert von EUR 97,9 Mio.
- Infolge der positiven Effekte der Technologie-Offensive stieg der
Rohertrag mit 30% auf EUR 35,8 Mio (Vj 27,6) wesentlich stärker.
Hierzu trug der Geschäftsbereich "Eigene Technologien" mit EUR 15,2 Mio
(oder 43%) fast dreimal so viel bei wie im Vorjahr mit EUR 5,3 Mio (19%).
- Das EBITDA
lag mit EUR 7,1 Mio um 4% über dem Vorjahreswert von EUR 6,8 Mio.
- Nach Abzug der Abschreibungen verblieb ein EBIT
von EUR 0,3 Mio (Vj 3,5).
- Das Nettoergebnis betrug EUR -1,4 Mio (Vj 1,1) nach
Firmenwertabschreibungen bzw. EUR 0,6 Mio (Vj 2,3) vor
Firmenwertabschreibung.
Vor diesem Hintergrund ist der Aufbau der dritten Säule des
MuM-Geschäftsmodells von besonderer Bedeutung für das Unternehmen. "Während
die Technologie-Offensive eine gleichmäßigere Verteilung des Geschäfts
zwischen der Value-Added-Distribution von Autodesk-Software und MuM-eigener
Technologie bewirkte, stellen wir unser Geschäft mit der Hereinnahme der PTC
als weiteren Grundsoftware-Lieferanten auf eine breitere Basis, ohne unsere
Kernkompetenz zu verlassen", erläutert der Vorstandsvorsitzende Adi Drotleff
die neue Distributionspartnerschaft. Das amerikanische Unternehmen
(Jahresumsatz USD 754 Mio) bringt im Frühjahr 2003 die neue Produktlinie
ProEngineer WildfireTM auf den Markt. Hierfür wird MuM ab dem 1. März 2003
die Value-Added-Distribution in 14 europäischen Ländern übernehmen. Drotleff
betont, dass die Öffnung des Geschäftsmodells keineswegs eine Abkehr vom
bisherigen Hauptlieferanten Autodesk sei, dessen Produkte weiterhin eine
zentrale Rolle im Portfolio von MuM spielen werden. Vor allem in den
Bereichen Architektur/ Bauwesen, Geografie und Elektrotechnik, aber auch im
Mechanik-Segment wird Autodesk ein wichtiger Partner von MuM bleiben.
Der Ausblick auf das vierte Quartal 2002 ist spürbar von der schwachen
Konjunktur geprägt. Der Vorstand erwartet einen höheren Umsatz und Ertrag
als im abgelaufenen dritten Quartal, jedoch werden die bisherigen Prognosen
deutlich unterschritten. Aus heutiger Sicht wäre ein Erreichen der
Vorjahreswerte bei Umsatz und EBITDA für das Gesamtjahr 2002 bereits ein
Erfolg.
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