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Nemetschek AG
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Nemetschek erreicht prognostizierte
Jahresergebnisse
(27.3.2003) Der Nemetschek Konzern hat am 26.3. im Rahmen einer
Bilanz-Pressekonferenz bekannt gegeben, dass die im November 2002 revidierte
Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2002 leicht übertroffen
worden sei. Demnach lag der Umsatz bei 105,5 Mio. EUR (Vorjahr: 124,4 Mio.
EUR; -15%).
Maßgeblich für den Umsatzrückgang waren Unternehmens-Angaben zufolge ...
- das schwache gesamtwirtschaftliche Umfeld,
- die weiterhin stark rückläufigen Bauinvestitionen in Deutschland sowie
- die schwache Investitionsbereitschaft in Informationstechnologie.
Diesem Trend konnte sich der Nemetschek Konzern nicht entziehen. Doch
sieht der Vorstand bereits Anzeichen für eine verbesserte Gesamtsituation im
laufenden Geschäftsjahr: "Im 40. Jahr unseres Bestehens sehen wir
zuversichtlich in die Zukunft, denn wir haben nicht nur unsere
Konzernstruktur erfolgreich optimiert, sondern auch auf Produkt- und
Kundenseite die entscheidenden Weichen gestellt", so Vorstandssprecher
Gerhard Weiß.
- Der Bereich "Planen" verzeichnete aufgrund der rückläufigen
Einkommenssituation der deutschen Architekten und Bauingenieure im
Geschäftsjahr 2002 einen Umsatzrückgang auf 76,3 Mio. EUR gegenüber 93,2
Mio. EUR im Vergleichszeitraum.
- Im Geschäftsfeld "Bauen" lag der erzielte Umsatz bei 13,2 Mio.
EUR nach 15,0 Mio. EUR im Vorjahr.
- Im Bereich "Nutzen" stieg der Umsatz mit 10,3 Mio. EUR über das
Vorjahresniveau (9,6 Mio. EUR).
- Der im Ausland erreichte Umsatz konnte um über 4% auf 43,8 Mio.
EUR (Vorjahr: 42,0 Mio. EUR) gesteigert werden. Hierzu hat u.a. die
positive Entwicklung der Konzerntochter NEMETSCHEK NORTH AMERICA Inc.
(Entwickler von VectorWorks) beigetragen. Somit wuchs der Auslandsanteil
am Umsatz von 34% im Vorjahr auf 41,5%.
Mit einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm hatte Nemetschek im
abgelaufenen Geschäftsjahr Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und
Kostenreduktion ergriffen, deren Effekte sich bereits in den Jahreszahlen
niedergeschlagen haben. Das Betriebsergebnis lag im Nemetschek Konzern bei
-7,9 Mio. EUR (Vorjahr: -35,5 Mio. EUR). Darin enthalten sind
Sonderaufwendungen für Restrukturierung in Höhe von 8,1 Mio. EUR. Diese
setzen sich zusammen aus ...
- Sonderaufwendungen im Bereich Personalreduzierung in Höhe von 3,9 Mio.
EUR,
- Rückstellungen im Rahmen der Restrukturierung in Höhe von 2,2 Mio. EUR
sowie
- weitere 2,0 Mio. EUR, die auf die Insolvenz der Apsis AG
zurückzuführen sind (siehe
Meldung vom 23.9.2002).
Das Betriebsergebnis vor Sonderaufwendungen ist mit 0,2 Mio. EUR positiv
(Vorjahr: –2,8 Mio. EUR).
Dank der konsequenten Kosteneinsparmaßnahmen insbesondere in den letzten
beiden Quartalen konnten die betrieblichen Aufwendungen deutlich gesenkt
werden. Vor Sonderaufwendungen für Restrukturierung in 2002 (8,1 Mio. EUR)
bzw. Sonderfirmenwertabschreibung und Sonderaufwendungen in 2001 (32,7 Mio.
EUR) sanken die betrieblichen Aufwendungen um 21,3 Mio. EUR bzw. 16,5%
gegenüber dem Vorjahr. Neben Steuern und Minderheitenanteilen wurde das
Ergebnis durch Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 1,6
Mio. EUR (Vorjahr: 8,6 Mio. EUR) belastet. Somit lag das
Konzernnettoergebnis bei –11,7 Mio. EUR (Vorjahr: –46,5 Mio. EUR); ohne
Sonderaufwendungen und Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen belief sich
der Jahresfehlbetrag auf –2,0 Mio. EUR (Vorjahr: –8,4 Mio. EUR).
Liquide Mittel um 4,1 Mio. EUR gestiegen
Die liquiden Mittel des Nemetschek Konzerns konnten von 17,0 Mio. EUR im
Vorjahr um 4,1 Mio. EUR auf 21,1 Mio. EUR per 31.12.2002 verbessert werden.
Beeinflusst durch einen starken Abbau der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen von 5,2 Mio. EUR erhöhte sich der Cashflow aus laufender
Geschäftstätigkeit auf 11,7 Mio. EUR (Vorjahr: 4,3 Mio. EUR). Der Cashflow
nach DVFA/SG belief sich auf 2,7 Mio. EUR (Vorjahr: 5,0 Mio. EUR). Das
Eigenkapital lag per 31.12.2002 bei 52,2 Mio. EUR (Vorjahr: 65,5 Mio. EUR);
die Eigenkapitalquote beträgt 61% (Vorjahr: 68%).
Der zentrale strategische Schwerpunkt lag im abgelaufenen Geschäftsjahr
auf der konsequenten Bündelung der Kompetenzen in den Geschäftsfeldern
Planen, Bauen und Nutzen sowie in der Optimierung der
Unternehmensstrukturen. So wurden die Standorte gestrafft und Entwicklungs-
und Vermarktungssynergien gehoben: Mit der erfolgreich durchgeführten Fusion
der IBD GmbH und Henke &
Partner zur Nemetschek Bausoftware GmbH ist ein federführendes Unternehmen
gestartet, das integrierte Komplett-Lösungen für Bauunternehmen und das
Baumanagement anbietet.
Auch im Bereich Nutzen bündelte Nemetschek seine Kompetenzen und legte
den Geschäftsbereich Facility Management der Nemetschek AG mit der
SpeedWare-Software GmbH zusammen. Entstanden ist Nemetschek CREM Solutions;
sie bietet Softwarelösungen und Services für alle Bereiche der
Gebäudenutzung an: vom kaufmännischen über das technische bis hin zum
infrastrukturellen Facility- und Immobilienmanagement.
Durch diese Vernetzungsstrategie will Nemetschek dem Markt ein nochmals
verbessertes Komplettangebot für das Planen, Bauen und Nutzen von Bauwerken
und Immobilien zur Verfügung stellen. Damit sind im abgelaufenen
Geschäftsjahr die geeigneten Unternehmensstrukturen geschaffen worden, um
mittelfristig wieder nachhaltig Gewinne erzielen zu können.
Mitarbeiterzahl
Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen verringerte sich die Zahl der
Mitarbeiter im Nemetschek Konzern per 31.12.2002 auf 760 Mitarbeiter
(Vorjahr: 1.017), davon sind 429 in Deutschland beschäftigt. Konzernweit
wurden somit inklusive der insolventen Apsis Software AG fast 270 Stellen
abgebaut und die Organisation deutlich verschlankt.
Ausblick aus Sicht der Nemetschek AG: Auf Grund der weiterhin
rückläufigen Baukonjunktur, der allgemeinen Investitionszurückhaltung und
der angespannten Lage bei Architekten, Bauingenieuren und Bauunternehmen
erwartet der Vorstand für 2003 in Deutschland keine wachsenden Umsätze. Im
Ausland wird bedingt durch die allgemein besseren Rahmenbedingungen mit
einer stabilen Umsatzentwicklung gerechnet. "Insgesamt gehen wir im
Nemetschek Konzern für das Geschäftsjahr 2003 von niedrigeren Umsätzen aus.
Da es uns jedoch gelungen ist, nicht nur unsere Kosten massiv zu
reduzieren, sondern gleichzeitig die Konzernstruktur zu optimieren, sind wir
zuversichtlich, 2003 eine Rückkehr in die Gewinnzone zu schaffen“, so
Vorstandssprecher Gerhard Weiß.
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