Ein Web-Designer muß in gewisser Art ein Universal-Genie sein:
Web-Seiten werden im HTML-Format erstellt. (HTML steht für "Hypertext Markup
Language".) Es handelt sich dabei um eine standardisierte Seitenbeschreibungssprache
für das World Wide Web, welche von Dr. Charles F. Goldfarb entwickelt wurde und in der
ISO-Norm 8879 definiert ist. Das HTML-Format ist eine "Verwurstelung" von
Inhalt, Hyperlinks und Formatierung: Der eigentliche Text steht also irgendwo zwischen
Formatierungsbefehlen, die nicht selten den Löwenanteil einer Web-Seite ausmachen.
Theoretisch könnte man so ein HTML-Dokument mit einem einfachen Text-Editor - z.B.
Wordpad - erstellen, allerdings würde diese Vorgehensweise sehr intime Kenntnisse des
HTML-Formates voraussetzen. |
WYSIYG-Editoren für die Web-Site-Erstellung Aus diesem Grund werden heutzutage fast alle HTML-Dokumente (an die 800 Millionen sollen es weltweit im Februar 1999 gewesen sein) nur noch mit speziellen WYSIWYG-Programmen erstellt, die neben der eigentlichen Anfertigung einzelner Seiten vor allen auch die Verwaltung ganzer Web-Sites unterstützen, damit z.B. die gegenseitigen Verweise (Hyperlinks) innerhalb einer Web-Site immer passen. Die kommerziellen und professionellen Protagonisten im Bereich der Web-Editoren sind Programme wie
Add-Ons, die es ermöglichen, mit einer normalen Textverarbeitung wie MS Windword HTML-Dokumente zu erstellen, können für den Hausgebrauch ausreichend sein, ausgefeilte Präsentationen oder auch einzelne, aufwendig gestaltete Seiten sind damit kaum zu schaffen. Überhaupt ist es allgemeiner Trend bei den Software-Entwicklern, übliche Office-Programme (Tabellenkalkulation, Datenbanken, DTP oder Präsentations-Software) mit einem HTML-Export zu versehen, allerdings sind solche Dokumente nicht selten unnötig groß und machen damit einen Internet-Auftritt bestimmt nicht zu einem Marketing-Ereignis. Trotz aller Unterstützung durch die erwähnten Web-Editoren, sieht man guten
Web-Seiten ein gewisses Grundverständnis des Autors für den Aufbau und die Struktur der
HTML-Sprache an. Anders als bei klassischer Textverarbeitung und DTP müssen Web-Seiten
nämlich so entwickelt werden, daß sie nicht nur am eigenen Rechner sondern gerade auf
den Bildschirmen der Gäste gut aussehen - d.h. sie müssen bei unterschiedlichen
Betriebssystemen und beim Einsatz verschiedener Browser, Bildschirmauflösungen,
Farbtiefen und Fontgrößen funktionieren: Sehr häufig werden Web-Seiten beispielsweise
auf Windows-Systemen mit kleiner Auflösung (also z.B. mit 96 dpi) auf 17"-Monitoren
entwickelt und dann - speziell im CAD-Bereich - mit großer Auflösung (z.B. mit 120 dpi)
auf 20"-Monitoren betrachtet. Schnell sind dann Menüpunkte beim Gast nur noch
teilweise sichtbar oder sogar gänzlich verschwunden; auch der Zeilenumbruch fällt dort
gänzlich anders aus als am eigenen System (siehe: "Beispiel
für die Tücken der Web-Seiten-Erstellung" im Teil 3). |
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Bilder und Grafiken mit Verstand Neben dem Text sind Bilder die wichtigste Bestandteile einer Web-Seite. Ob nun Fotos, computer-generierte Visualisierungen oder CAD-Zeichnungen verwendet werden, in jedem Fall muß abgestimmt auf den Inhalt des Bildes das richtige Bild-Format (GIF, JPEG und vereinzelt PNG) und eine überlegte Bildkomprimierung verwendet werden. Zur effektvollen Bildmanipulation und -montage wie zur Internet-gerechten Optimierung bieten die aktuellen Versionen der wichtigsten Bildverarbeitungsprogramme die passenden Funktionen:
Andere Programme oder ältere Versionen lassen sich übrigens durch das so gut wie genormte Adobe-PlugIn-Interface auch sehr leicht und kostengünstig aufrüsten. Hier bieten sich z.B. die Kai Power Tools von Metacreations zur Bildverfremdung und WebRazor von Ulead zur Bildoptimierung an. Man sollte diesen Einsatz in die Bildverarbeitung nicht unterschätzen: Der Aufwand macht sich brillantere, farbechtere und oft auch interessantere Bilder bezahlt..
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© Alfons Oebbeke,
Neustadt 1997 - 2001 |