Gelesen-ARCHIV 2: Mitte Januar - Mitte Februar 1998 BAUwesen / ARCHITEKTUR |
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Statistisches Bundesamt: 1997 weiterhin rückläufige BaunachfrageWie das Statistische Bundesamt am 20. Februar 1998 mitteilt, verzeichneten die Betriebe des Hoch- und Tiefbaus mit 20 und mehr Beschäftigten 1997 preisbereinigt um 7,2 % geringere Auftragseingänge als im Jahr 1996. Die Baunachfrage in Deutschland war somit das dritte Jahr in Folge rückläufig (1996: - 7,2 %; 1995: - 4,3 %) - siehe auch http://www.statistik-bund.de/presse/deutsch/pm/p8056161.htm. Im alten Bundesgebiet betrug das Auftragsminus 1997 gegenüber 1996 4,0 % - einige Zahlen im Einzelnen:
In den neuen Ländern und Berlin-Ost hat sich der 1996 im Baugewerbe einsetzende Abschwung beschleunigt. Nachdem die Aufträge bei den Baubetrieben 1996 preisbereinigt um 4,6 % gegenüber 1995 zurückgegangen waren, kam es 1997 zu einem Auftragseinbruch: Die Auftragseingänge lagen um 14,1 % unter dem Niveau des Vorjahres:
Die Nachfrageschwäche nach Bauleistungen hat laut statistischem Bundesamt deutliche Auswirkungen auf die Beschäftigung. Der bereits 1995/96 zu beobachtende Stellenabbau setzte sich fort:
Photovoltaik: neue Solarzelle in Dünnschicht-Technik ist erheblich billigerForscher des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart haben eine neuartige Solarzelle in Dünnschicht-Technik zur Serienreife entwickelt. Sie hat bei der Umwandlung von Sonnenstrahlen in Energie einen Wirkungsgrad von 11,5% - gegenüber herkömmliche Zellen aus Silizium sind mit ca. zwölf Prozent. Die Dünnschicht-Technologie soll wesentliche Vorteile gegenüber der Silizium-Technik bietet:
Die elektrisch leitende Schicht ist nur einen tausendstel Millimeter dick und wird auf normales Fensterglas aufgedampft. Dazu kommen noch Absorber- und Kontaktschichten und abschließend wieder eine schützende Glasplatte. Das Projekt soll nach fast 5 Jahren Forschungsarbeit nun konkret umgesetzt werden. Bereits Ende 1999 will man mit der Serienherstellung beginnen. Während der Pilotphase rechnet man mit Kosten von sechs Mark je Watt; in der Massenfertigung werde es aber erheblich billiger - nämlich bei einer Produktion von 100.000 Quadratmetern erwartet man Kosten von zwei Mark je Watt. Bau-Arbeitsplätze und Pleiten auf Kosten der EU-Erweiterung? (18. 2. 1998)Nach Ansicht des Vizepräsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Wilhelm Küchler, wird die Ost-Erweiterung der Europäischen Union mit einer sofortigen Freizügigkeit für die Arbeitnehmer der fünf Beitrittsländer in der deutsche Baubranche weitere Arbeitsplätze kosten. Anläßlich der "bautec 98" in Berlin. stellte Wilhelm Küchler fest, daß durch eine "Ost-Erweiterung der Verdrängungswettbewerb über die Lohnkosten eine neue Qualität erreichen wird". Diese Entwicklung wird auch Irland, Großbritannien und Südeuropa betreffen, denn für die Arbeitswilligen aus den Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas sprechen
Während der durchschnittliche Bruttoverdienst am Bau in Deutschland bei 25,52 DM liege, seien es
Um von den niedrigen Bauarbeiterlöhnen der östlichen Beitrittsländer zu profitieren und eine übermäßige Abhängigkeit von Subunternehmern zu vermeiden, empfahl Wilhelm Küchler eine Beteiligung an diesen Betrieben. Nach der EU-Erweiterung könnten deutsche Unternehmen in den Ländern eigene Niederlassungen gründen und/oder sich kapitalmäßig an dortigen Betrieben beteiligen. Ein solches Vorgehen würde verhindern, daß die Ost-Erweiterung zu einer Einbahnstraße werde. Wie dpa feststellt, halten nach einer Erhebung von 1995 halten deutsche Unternehmen 33 Beteiligungen an ost- und mitteleuropäsichen Unternehmen. Bau-Förderungsprogramme der Bundesregierung werden aufgestocktDie Bundesregierung hat die Wohnungsbau-Förderung aufgestockt, was einem Teil der von der Regierung beschlossenen Beschäftigungsinitiative entspricht. Über zinsgünstige Kredite sollen
Bundesbauminister Eduard Oswald (CSU) sagte am 16. Februar in Bonn, daß verstärkt junge Familien gefördert werden sollen:
Gefördert werden künftig auch private Investoren im kommunalen Bereich, wie beispielsweise Müllabfuhr-Unternehmen. Für sie stehen Zinssätze von 2,5% in den neuen Bundesländern und 4,5% in den alten Bundesländern auf dem Plan. Investitionen in Höhe von drei Milliarden Mark erwartet man aus der Ergänzung des Modernisierungsprogramms für die neuen Bundesländer:
Im Rahmen des Programms zur Verringerung der Kohlendioxidbelastung wird es Förderungen geben
Finanziert werden die Kosten von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW),
Die neuen Fördermittel, die über Banken beantragt werden können, sollen in Bereichen eingesetzt werden, in denen kurzfristige Investitionen möglich sind. Bau Holding hält nun Mehrheit an der StrabagDie österreichische Bau Holding AG hat laut Amtsblatt zur "Wiener Zeitung" die Übernahme von 50 Prozent plus einer Aktie der Kölner Strabag AG beim Kartellgericht angemeldet. Danach erwirbt
Die Bau Holding hatte bereits Mitte Dezember den Kauf von 49,9 Prozent der Strabag bekanntgegeben (siehe hier). Die KIHOG ist Kernaktionär der Bau Holding und wird mehrheitlich von der Familie Haselsteiner gehalten. Auf der Skala der beliebtesten Farben hat sich BLAU ...... an die Spitze gesetzt - nach den in den vergangenen Jahrzehnten nacheinander dominierenden Farben Grün, Braun und Rot/Orange abgelöst. Dieses bilanziert der Dekan des Fachbereichs Design der Fachhochschule Mainz, Prof. Roland Siegrist. Nicht nur in der Mode, sondern auch in der Innenarchitektur und bei Automobilen dominiere Blau mittlerweile. Nach Angaben der Autoindustrie werde diese Farbe inzwischen bei 25 Prozent der Neukäufe gewählt und habe Rot mit unter 20 Prozent auf den zweiten Platz verwiesen. Nach Einschätzung von Psychologen steht die Farbe Blau für das Bedürfnis nach Ruhe, Ausgeglichenheit und Harmonie. Dafür spreche in gewissem Sinne auch die sichtbar zunehmende Wahl von blauen Haustüren und Fensterrahmen. Interessante Links: Aktivitäten im Bauhaus DessauAusbildung: Die berühmte Hochschule in Dessau war 1931
von den Nazis geschlossen worden - nie wieder wurde seit dem der Nachwuchs in Dessau
ausgebildet. Aber mit Beginn des Herbstsemesters 1998 sollen am Bauhaus in Dessau wieder
Studenten ausgebildet werden. Die Stiftung Bauhaus Dessau hat ein Studienkolleg
eingerichtet, das Studenten aus aller Welt zu einem Aufbaustudium einlädt.
Die Arbeit der Stiftung wird 1998 geprägt von der Vorbereitung der Weltausstellung Expo 2000 und des 80jährigen Jubiläums der Bauhausgründung. Daneben plant das Bauhaus 1998 fünf große Ausstellungen. Eine Ausstellung mit Modellen und Skizzen des niederländischen Architekten Mart Stam (1899-1986), dem Erfinder des freischwingenden Stuhls, ist am 24.Januar im Bauhaus in Dessau eröffnet worden. In der Ausstellung sollen vor allem Modelle von Stam gebauter Häuser zusehen sein. Grundlage für die Konzeption der Schau sei der im Deutschen Architekturmuseum (Frankfurt am Main) befindliche Stam-Nachlaß gewesen. Dem Museum ist es 1986 gelungen, diesen Nachlaß von Stams Frau Olga zu übernehmen, der in den folgenden Jahren durch weitere Schenkungen, Leihgaben und Ankäufe ergänzt worden sei. 1928 war es dem zweiten Bauhausdirektor Hannes Meyer (1889-1954) gelungen, den niederländischen Architekten als Gastdozent für Baulehre zu gewinnen. Zuvor hatte Walter Gropius (1883-1969) Stam mehrfach die Leitung der neuen Architekturklasse des Bauhauses angeboten. Stam lehnte mit der Begründung ab, ihm sei Bauen wichtiger als Lehren. Zu den bekanntesten Entwürfen Stams, der ab Mitte der 30er Jahre aus dem Rampenlicht verschwand, gehören neben dem Kragstuhl, der heute als Freischwinger bekannt ist, das Henry und Emma Budge-Heim in Frankfurt am Main. Zudem arbeitete Stam entscheidend an der Schweizer Avantgardezeitschrift "ABC - Beiträge zum Bau" mit. Stam war mehrfach als Direktor von Kunstgewerbe- und Designhochschulen in den Niederlanden und der DDR tätig. Die Ausstellung ist bis zum 22. März täglich außer Montags von 10.00 bis 17.00 Uhr zu sehen. Weitere Schauen beschäftigten sich mit der slovakischen und tschechischen Avantgarde der 20er und 30er Jahre sowie der Geschichte der Bauhausgebäude, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehören. Außerdem sind Konferenzen, Workshops und Seminare geplant. Themen sind unter anderem die sozialen Auswirkungen des Strukturwandels in ehemaligen Industriestädten oder der Umgang mit Baudenkmälern der Moderne. High-Tech Traumhaus hängt am PC (Business Week, 19.1.1998)Microsoft, INTEL, Softbank Holdings und ein von Microsoft-Mitbegründer Paul Allen ins Leben gerufener Risikokapital-Fonds unterstützen ein kleines, neugegründetes Unternehmen, das drahtlose Technologien zur Koordinierung verschiedener Haushaltsfunktionen und -geräte entwickelt. Das System der Firma ShareWare nutzt Funkwellen, die von einem normalen PC gesendet werden. Das System soll es dem Hauseigentümer erlauben, von jedem Ort des Hauses aus mit Hilfe eines Kleinst-Computers auf das Internet zuzugreifen. Darüber hinaus ist mit ein und demselben Gerät der Zugriff auf konventionelle Fernsehprogramme sowie auf programmbegleitende Internet-Seiten möglich. siehe auch "EIB" (in ARCHIV 1) und "EIB" im ARCHmatic-Glossar per Zwangsversteigerung ein Traumhaus
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